Luxmeter Petrischale Pipette

 

Hilfsmittel zur Kultivierung

Es sollen ein paar Hinweise für Geräte und Hilfsmittel gegeben werden, die bei der Kultivierung wichtig sind. Über geeignete Nährlösungen und Lampen wurde bereits berichtet.

Stereomikroskop

Stemi 305Zum Auswählen von Diatomeen und zum Transfer in Kulturen eignet sich sehr gut ein Stereomikroskop. Insbesondere im Dunkelfeld lassen sich Diatomeen gut erkennen und pipettieren. Ein kontrastreiches Dunkelfeld erreicht man durch einen schräg stehenden Spiegel im Stativ des Stereomikroskops. Da der Spiegel zu einer großen Höhe des Fußes führt, benötigt man zum Pipettieren eine Handauflage. Steht eine solche Einrichtung nicht zur Verfügung, kann man sich mit einer matten, schwarzen Platte unter der Petrischale behelfen. Dabei ist darauf zu achten, dass die Petrischale nicht auf der schwarzen Platte aufliegt, sondern einen so großen Abstand von ihr hat, dass ihre Oberflächenstrukturen nicht mit den Diatomeen im Fokus liegen. Für die meisten Fälle genügt eine Vergrößerung von 10x bis 30x. Als Beleuchtung ist eine Ringbeleuchtung gut geeignet, wobei schaltbare Segmente von Vorteil sind. Ein Kameraanschluss ermöglicht eine Dokumentation und erlaubt auch Beobachtungen mit großem Blickfeld. Im Bild rechts ist das verwendete Zeiss Stemi 305 mit dem Stativ K LAB gezeigt. Videokameras können über einen C-mount-Anschuss angeschlossen werden, wobei eine Verkleinerung mit dem Faktor 0,5 fest eingebaut ist.

 

Inverses Mikroskop

Für die Durchsicht von Kulturen ist ein einfaches inverses Mikroskop dem Stereomikroskop vorzuziehen. Mit ihm erkennt man dank der höheren Vergrößerung schnell Verunreinigungen. Zur Beurteilung von Kulturen genügen Hellfeld und Objektive mit kleinen Vergrößerungsstufen, etwa ein 5x- , 10x- und eventuell ein 20x-Objektiv. Ein Objektführer ist für die Aufnahme von Bildern und Videos nützlich, aber bei der schnellen Durchsicht von vielen Petrischalen eher hinderlich.

Die Anforderungen für Lebendbeobachtung in Petrischalen sind höher. Dazu werden im Beitrag über Hilfsmittel zur Beobachtung Anmerkungen gemacht. Es bietet sich an, für beide Aufgaben ein entsprechend inverses Mikroskop Wilovertausgestattetes inverses Mikroskop zu nutzen. Das Bild links zeigt das von mir verwendete ältere inverse Routinemikroskop Wilovert (Helmut Hund GmbH). Es wurde auch für viele der gezeigten Videos eingesetzt, da es über Phasenkontrast und Objektive mit geeigneten Vergrößerungen verfügt. Die Aufnahmen erfolgten über einen Adapter an einem der beiden Okulare. Ein inverses Mikroskop mit umfangreicherer Ausstattung wird im Zusammenhang mit Hilfsmitteln zur Beobachtung vorgestellt.

 

Petrischalen

Da unser Ziel nicht die Erzielung einer großen Biomasse ist, eignen sich als Kulturgefäße Petrischalen sehr gut. Unsere Empfehlung sind Petrischalen aus Polystyrol (PS) für einmalige Verwendung. Zwar erlauben wiederverwendbare Petrischalen aus Glas die Beobachtung im differentiellen Interferenzkontrast (DIC), aber der Aufwand zur Reinigung ist erheblich. Wir verwenden sterile bakteriologische Petrischalen mit einem Durchmesser von 55 mm. Darin lassen sich ausreichend viele Diatomeen kultivieren und der Platzbedarf für eine Kultivierung im eigenen Heim bleibt akzeptabel. Zur Reduzierung des Risikos von Kontaminationen durch die Luft und zur Vermeidung von Wasserverlust durch Verdunstung ziehen wir Petrischalen ohne Entlüftung vor. Da die Kulturen bei Raumtemperatur gehalten und nicht inkubiert werden, besteht kaum Gefahr, dass Wasser am Deckel kondensiert und die Beobachtung erschwert.


Pipetten

Um gezielt Diatomeen aus einer frischen Probe herauszupicken, benötigt man eine Mikropipette mit ausreichend kleiner Öffnung, damit die Wahrscheinlichkeit für Verunreinigungen gering ist. Sie sollte in etwa doppelt so groß wie die aufzunehmenden Diatomeen sein. Je nach Größe der Diatomeen, sollte sich ihr Durchmesser in der Größenordnung von etwa 20 µm bis 100 µm bewegen.

Eine Pipette mit langer dünner Kapillare erzeugt für einige Sekunden einen starken Sog, welcher Diatomeen meist berührungslos vom Substrat lösen kann. Je länger allerdings die Pipette ist, desto schwieriger wird die Handhabung.

Bei Entnahme von Diatomeen aus einer reinen Kultur können meist Pipetten mit größerem Durchmesser gut verwendet werden.

Mikropipetten kann man leicht selbst aus einem Glas- oder Quarzrohr herstellen. Dazu erhitzt man ein Glasrohr über einem Bunsenbrenner oder einer Lötlampe. Dabei dreht man es vorsichtig zwischen den Fingern. Sobald das Glas weich genug ist, entfernt man das Rohr aus der Flamme und zieht die beiden Enden auseinander. Je schneller man zieht, desto dünner wird die Kapillare. Nach dem Durchtrennen der Hälften hat man gleich zwei Pipetten mit gleicher Öffnung.

 

Luxmeter

An die Messgenauigkeit des Luxmeters sind keine hohen Anforderungen zu stellen. Ein Vergleich von billigen mit teuren Geräten hat gezeigt, dass günstige Geräte für die Kultivierung ausreichend sind. Es gibt auch Luxmeter-Apps für Smartphones. Ein Versuch mit einer dieser Apps verlief leider wenig erfolgreich. Es ist durchaus denkbar, dass es Apps mit ausreichender Genauigkeit gibt.

 

Salinitätsmessgerät

Zum Kultivieren mariner Diatomeen ist ein Messgerät zur Messung der Salinität erforderlich, etwa ein Aräometer, Refraktometers oder Leitwertmessgerät. Hinweise wurden im Abschnitt zu Nährlösungen gegeben.

 

Sonstiges

Zum Ansetzen der Nährlösung genügen ein Erlenmeyerkolben, eine ausreichend genaue Waage, eine Messpipette, Thermometer und eventuell pH-Messstreifen.  

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